Sehr geehrter Herr Landrat Geisler,
550 Berufsurkunden von Mitarbeitern aus den Pflegeberufen im Landkreis Sächsische Schweiz - Osterzgebirge liegen bereits bei Ihnen auf dem Tisch. Der Rettungsdienst wird weitere ca. 120 nachschieben, ebenfalls sind die Therapeuten des Landkreises noch nicht in den Zahlen erfasst. Bei den Freunden der Feuerwehr geht die Angst um, sich impfen lassen zu müssen. Niemand weiß, wie weit Ihre CDU-Regierung diese Impfpflicht mit einem notfallzugelassenen mRNA-Serum in Sachsen treiben wird.
Bei den ungeimpften Pflegekräften steht deren berufliche Zukunft auf dem Spiel. Menschen, die sich mit Hingabe der Hilfe für Andere verschieben haben, sollen aus der gesellschaftlichen Mitte gerissen und in die Arbeitslosigkeit getrieben werden, weil sie sich nicht an einem Impf-Experiment beteiligen werden.
Auf Grundlage dieser derzeitig gesetzlichen Lage, wird es mit der Umsetzung in unserem Landkreis zu einem Pflegenotstand kommen. Eine Ärztin gab im Sozialausschuss des Kreistages bekannt, dass bei der Umsetzung der aktuellen gesetzlichen Lage in vollem Umfang 40 Arztpraxen im Landkreis schließen werden. Als Bundestagsabgeordneter wurde mir mitgeteilt, dass, sollte das Infektionsschutzgesetz Anwendung finden, einige Rettungsleitstellen im Landkreis derart ausgedünnt sein werden, dass ein weiterer Betrieb nicht möglich sein wird.
Viele Pflegebedienstete haben sich bereits aufgrund der aktuellen Situation beruflich neu orientiert. Diese Menschen werden zukünftig nicht mehr in Pflegeberufen zur Verfügung stehen. Für Viele ist dieser Beruf aber auch eine Berufung und sie wollen arbeiten.
Ihnen als regional verantwortlicher Politiker muss doch diese Faktenlage doch bekannt sein. Äußern Sie sich dazu, die Betroffenen haben ein Recht zu erfahren, wie Sie mit deren Zukunft umzugehen gedenken. Wie wird es nach dem 15.03.2022 weitergehen und vor allem, wie wird Ihre Behörde etwa im Mai auf die vielen ungeimpften Pflegekräfte antworten? Wie wird Ihre Behörde, im Falle der Aussprechung von Berufs- oder Tätigkeitsverboten mit der daraus folgenden Pflegekatastrophe im Landkreis umgehen?
Ihr Amtskollege aus Bautzen hatte sich gestern bereits geäußert. Ich fordere Sie auf, dies ebenfalls öffentlich zu tun.
Mit freundlichen Grüßen
Steffen Janich, Kreisrat