Aus Sicht von Fußball-Deutschland war das Jahr 2022 ein Jahr zum Vergessen. Dass die deutsche National-Elf zum zweiten Mal in Folge in der Vorrunde einer Weltmeisterschaft ausscheidet, ist ärgerlich, aber verschmerzbar. Deutlich frustrierender war aus meiner Sicht der Umstand, dass sich die gefühlte Hälfte der medialen Berichterstattung nicht auf Fußball erstreckte, sondern auf eine globalistisch angelegte universelle LGBTI-Propaganda.
Dieselben Politiker und Meinungsmacher, welche hierzulande den Ruf des Muezzins vom Kölner Minarett als gesellschaftlichen Fortschritt ansehen, betreiben in neokolonialistischer Art und Weise einen linksidentitären Kulturimperialismus im Orient. Um nicht falsch verstanden zu werden: natürlich wünsche ich keinem Homosexuellen (oder sonst irgendeinem Menschen) in Katar etwas Schlechtes. Doch was hat der westliche Imperativ einer Ideologie unterm Regenbogen mit Fußball zu tun? Und warum trauen sich die bundesdeutschen Toleranzromantiker erst im medial abgesicherten Schutz der Fußball-WM, mit ihren Regenbogen-Binden das Bild eines verweichlichten, wohlstandsverwahrlosten Westeuropas zu präsentieren? Der Respekt vor der Vielfalt der Völker gebietet, Menschen in anderen Ländern ihren eigenen Weg gehen zu lassen. Dazu gehört auch die Akzeptanz, wenn Menschen auf der arabischen Halbinsel es vorziehen, die LGBTIQ-Propaganda aus Überzeugung abzulehnen.
Eine Person, die das offenbar ganz anders sieht, ist die amtierende Bundesministerin des Innern und für Heimat Nancy Faeser. Sie ließ es sich nicht nehmen, im ersten Vorrundenspiel Deutschlands gegen Japan (1:2) auf der Zuschauertribüne zu sitzen. Hierbei trug sie demonstrativ und klar sichtbar eine „One-Love“- Binde um ihren Oberarm gespannt. Dieses Verhalten eines Mitglieds der Bundesregierung war als klarer Affront gegen die Regeln des Gastlands Katar zu werten. Mit Konsequenzen muss Nancy Faeser wohl nicht rechnen. Als Gastgeberland wird Katar es vermeiden, während der Spiele seinen Unmut hierüber zum Ausdruck zu bringen.
Ich habe diesbezüglich nachgefragt, wie hoch die Kosten für die Reise der Bundesinnenministerin zum WM-Spiel waren und wer diese Kosten trägt. Die Bundesregierung teilte mir daraufhin mit, dass die Reise der Bundesinnenministerin mit Hilfe der Flugbereitschaft der Bundeswehr im Anschluss an eine Reise nach Ankara (Türkei) durchgeführt wurde. Entsprechend einer bestehenden Richtlinie müssen weder Frau Faeser persönlich noch ihr Innenministerium die Kosten hierfür aus eigener Tasche begleichen. Den Ressorts werden keine Kosten für die Nutzung der Luftfahrzeuge der Flugbereitschaft aus dem Bundesministerium der Verteidigung für Sonderflüge in Rechnung gestellt. Die „Dienstreise“ der Innenministerin einschließlich dem Besuch des Fußballspiels hat indes Kosten von 20.706,45 Euro verursacht. Diese Kosten werden vollständig aus dem Bundeshaushalt, also aus Steuergeldern, beglichen. Es ist in Zeiten der wirtschaftlichen Rezession schon aufschlussreich, wofür die Bundesregierung die Steuereinnahmen der Deutschen einsetzt. Fußballgucken und Regenbogen-Propaganda im Orient stehen offenbar ganz oben auf der Prioritätenliste.
Quellen:
- Antwort der Bundesregierung auf meine schriftliche Frage Nr. 11/364.